Der Schulweg ist häufig der erste Weg, den Kinder allein gehen dürfen. Sie lernen dabei ihren Wohnort besser kennen, knüpfen Freundschaften und werden sicherer im Straßenverkehr. Das selbstständige Bewältigen des Schulweges ist ein wichtiger Schritt für die kindliche Entwicklung. Claudia Neumann vom Deutschen Kinderhilfswerk erklärt:
"Kinder, die zu Fuß zur Schule gehen, nehmen ihre Umgebung aktiv wahr. Sie lernen, sich gut zu orientieren und auf sich selbst aufzupassen. Das stärkt ihr Selbstbewusstsein – auch für andere Lebenssituationen."
1) Kinder sind keine kleinen Erwachsenen
Aufgrund ihrer körperlichen Entwicklung hören und sehen Kinder anders als Erwachsene. Auch können sie Geschwindigkeiten und Abstände noch nicht richtig einschätzen. Mit dem Fahrrad sollten sie deshalb erst nach der Radfahrprüfung in der vierten Klasse zur Schule fahren. Daher ist es wichtig den Schulweg aus den Augen des Kindes zu betrachten und den Schulweg im Vorhinein zu üben.
2) Den sichersten und nicht den kürzesten Weg wählen
Welchen Weg soll das Kind gehen? Eine ruhige Straße ohne Bürgersteig entlang zu gehen, kann risikoreicher sein, als an einer befahren Straße mit Ampeln und Zebrastreifen entlang zu laufen.
Der kürzeste Weg ist also nicht immer der sicherste. Es ist sinnvoll gemeinsam einen möglichst sicheren Wegverlauf festzulegen.
3) Zu zweit oder zu dritt macht der Weg mehr Spaß
Freunde in der Nachbarschaft sind nicht zur im Alltag sondern auch für den Schulweg etwas besonders Schönes. Gemeinsam macht der Weg deutlich mehr Spaß und so können die Kinder außerdem gemeinsam das richtige Verhalten im Straßenverkehr üben, denn es gilt: Vier Augen sehen mehr als nur zwei!
4) Einen Notfallplan besprechen
Was passiert zum Beispiel, wenn unvorhergesehene Dinge eintreten? Wenn der Schulbus zum Beispiel ausfällt oder kaputt geht? Dafür sollte es eine Art Notfallplan geben, durch den die Kinder wissen, wie sie sich in solchen Situationen verhalten sollten und an wen sie sich wenden können, um Hilfe zu bekommen.
5) Die richtige Ausstattung für den Schulweg
«In der Dämmerung und den frühen Morgenstunden haben Fußgänger und Radfahrer ein dreimal höheres Unfallrisiko als am Tag. Bei Regen, Schnee und Nebel kann es sich sogar bis auf das Zehnfache erhöhen», erklärt die Beratungsstelle für Unfallgefahren (bfu).
Deshalb muss die Kleidung so hell sein, dass Autofahrer das Kind gut erkennen können. Besonders effektiv sind LED-Warnwesten für Kinder, die sowohl Reflektoren als auch LED-Lichter enthalten. Diese machen Kinder im Straßenverkehr 3x früher sichtbar als herkömmliche Reflektorwesten.
Auch sind wetterfeste Kleidung, das richtige Schuhwerk und bei Kindern, die schon mit dem Fahrrad zur Schule fahren, natürlich ein Helm, unverzichtbar.
6) Vorsicht an der Bushaltestelle
Dein Kind fährt mit dem Bus zur Schule? Erkläre ihm, wie man sich richtig an der Bushaltestelle verhält. Mach deinem Kind klar, dass die Straße erst dann überquert werden darf, wenn der Bus von der Haltestelle abgefahren ist. Der Busfahrer kann dein Kind sonst übersehen!
Auch das Rennen zum Bus oder das Drängeln beim Einsteigen ist gefährlich! Mach deinem Kind deutlich, dass es sich an der Bushaltestelle und während der Busfahrt ruhig verhalten soll.
7) Sei ein Vorbild
Kinder imitieren das Verhalten ihrer Vertrauenspersonen überall im Alltag. Das gleiche gilt natürlich auch für das Verhalten im Straßenverkehr. Stell daher sicher, dass du dich im Straßenverkehr so verhältst, wie du möchtest das sich auch dein Kind verhält.
Trage angemessene Kleidung inklusive Helm und Warnweste im Straßenverkehr, halte dich an die Verkehrsregeln und erkläre deinem Kind auch gerne immer wieder zwischendurch, wie man in bestimmten Situationen am besten und sichersten handelt.